Widerstand gegen Nord-Europas wohl größte Bau- und Umweltsünde formiert sich neu und wächst (FOTO)


 

BELTRETTER: Widerstand gegen geplanten Fehmarnbelt-Tunnel formiert
sich neu und wächst +++ „Nord-Europas wohl größte Bau- und
Umweltsünde“ +++ 18 Kilometer lange Schneise durch den Ostseeboden
geplant +++ Von Bundesregierung „im Stich“ gelassen

Der Widerstand gegen den zwischen Dänemark und Deutschland
geplanten 18 Kilometer langen Fehmarnbelt-Tunnel nimmt zu. Und er
formiert sich neu. Mehr als ein Dutzend verschiedener Initiativen und
Umweltorganisationen entlang der holsteinischen Ostseeküste hat sich
jetzt zu den „BELTRETTERN“ zusammengeschlossen (www.beltretter.de).
Die BELTRETTER sind eine weiter wachsende Bewegung, die die Region um
den Fehmarnbelt – Tourismus, Umwelt und Landschaft sowie ihre gesamte
Existenzgrundlage – bewahren wollen. Das Ziel: Europas womöglich
größte Umwelt- und Bausünde und die Zerstörung der Existenzgrundlage
einer ganzen Region zu verhindern. Ananda Julia Albert, eine
Sprecherin der BELTRETTER: „Dieser Mega-Tunnel bedroht das wertvolle,
aber zugleich anfällige Ökosystem Ostsee. Er bedroht zudem eine ganze
vom Tourismus abhängende Region. Sicher ist der Schaden. Sein Nutzen
allerdings bleibt höchst zweifelhaft. Niemand konnte ihn bislang
überzeugend nachweisen.“

Von Bundesregierung im Stich gelassen

Menschen in der Region fühlen sich von der Bundesregierung und
insbesondere der Bundeskanzlerin im Stich gelassen. Diese habe zwar
kürzlich Kopenhagen besucht, aber sich noch nicht einmal ein Bild auf
Fehmarn gemacht hat. Dort würde ein Teil der dann größten Baustelle
Nord-Europas entstehen. Aufgrund des Drucks von 5 Millionen Dänen
werde eine ganze deutsche Region geopfert und müssten 80 Millionen
Deutsche für dieses dänische Prestigeobjekt zahlen. „Zwar will
Dänemark das Finanzierungsrisiko des Tunnelbaus in Höhe von 7,4
Milliarden Euro übernehmen. Aber das ist ein vergiftetes Geschenk.
Deutschland muss ebenfalls Milliarden zahlen. Zum Beispiel stecken in
den beantragten EU-Zuschüssen deutsche Steuergelder. Und für die
Anbindung des Tunnels sind Autobahnen, Bahntrassen und größere
Brücken in Deutschland zu bauen. Diese Milliarden fehlen dann auf
deutscher Seite für wichtigere Infrastrukturprojekte. Schließlich
gibt es in Deutschlands Infrastruktur schon jetzt einen eklatanten
Investitions- und Sanierungsstau,“ so Karin Neumann, ebenfalls
Sprecherin der BELTRETTER.

Urlaubsregion würde „Transiteinöde“ werden

Eine 18 Kilometer lange tiefe Schneise durch den Ostseeboden
dürfte einer der größten Umweltfrevel Europas werden, sind die
BELTRETTER überzeugt. Diese Schneise soll mit gewaltigem
Mitteleinsatz ausgebaggert werden, da es sich nicht um einen Bohr-,
sondern einen Absenktunnel handeln würde. Das Ostseewasser würde zur
trüben Brühe und die Strömung verändert werden, fürchten die
BELTRETTER und verschiedene Umweltschutzorganisationen wie der NABU
und BUND. Tier- und Pflanzenwelt würden schwerwiegend geschädigt.
Unter anderem wird die ohnehin bedrohte Schweinswal-Population
zusätzlich gefährdet. Eine weitere Konsequenz des Belt-Tunnels werden
im schnellen Takt durch die Ostseebäder, durch Lübeck, Hamburg und
über Fehmarn ratternden Güterzüge sein. Das bedeutet Zug-Lärm und
Bremsen-Kreischen, wo Menschen bislang Ruhe suchen. Während der
Bauzeit auf Nord-Europas größter Baustelle und auch danach werden
zudem Urlauber ausbleiben, so die Befürchtung. Zunächst würden sie
durch hässliche Bilder von Großbaustellen und eine eingetrübte Ostsee
abgeschreckt, später durch eine Autobahn und eine vielbefahrene
Güterzugtrasse. Die Insel Fehmarn könnte mit dem Tunnel mit einer die
Insel trennenden Autobahn- und Güterzugtrasse sowie Brücken oder
Tunnel neben der Fehmarnsundbrücke zur Transiteinöde werden.

Mega-Tunnel kann noch verhindert werden

Der Tunnel ist keinesfalls eine so ausgemachte Sache wie es die
Dänen erscheinen lassen wollen. Der womöglich größte Umwelt- und
Baufrevel, die vielleicht größte Steuergeldverschwendung Europas kann
durch das Planfeststellungsverfahren, auf dem Klageweg, durch
Ausbleiben Brüsseler Subventionen, durch den deutschen Ausstieg aus
dem Staatsvertrag und bzw. oder zunehmenden Widerstand in der
Bevölkerung noch verhindert werden. Die Menschen wollen den Tunnel
nicht, aber ihnen ist glauben gemacht worden, er sei nicht mehr zu
verhindern. Das Gegenteil ist der Fall. Der Tunnelplan stand noch nie
auf so wackeligen Füßen wie jetzt.

Pressekontakt:

Karin Neumann
Mobil: 0172/84 89 301

Ananda Julia Albert
Mobil: 0152/22 95 3119

E-Mail: team@beltretter.de
Internet: http://beltretter.de/