Akademie setzt auf Spezialisten-Studiengänge
Zwei wesentliche Entwicklungen stellt der Ökonom für sein Unternehmen mit acht Standorten in Deutschland und Polen fest: „Aufgrund steigender Studierendenzahlen können Universitäten allein der Nachfrage nicht mehr gerecht werden“, so Giese. „Zudem fordert der Arbeitsmarkt zunehmend Spezialisten, so dass wir parallel gefordert sind, neue und praxisnähere Studiengänge anzubieten.“ Zwölf Studiengänge bietet die TAW inzwischen an und konzentriert sich dabei in enger, regionaler Zusammenarbeit mit Hoch- und Fachhochschulen, wie der Bergischen Universität Wuppertal, der Fachhochschule Südwestfalen, der Diploma Hochschule oder der Technischen Hochschule Wildau, vornehmlich auf ökonomische und technische Disziplinen. Für 2014 geplant sind zwei neue, berufsbegleitende Studiengänge: Im Frühjahr startet „Energiemanagement und Energiesysteme“ mit dem Abschluss des „Master in Business and Engineering“. Gemeinsam mit der Fernuniversität Hagen bietet die TAW zudem ab Herbst 2014 den Masterstudiengang Wirtschaftswissenschaften an.
Jeder fünfte TAW-Teilnehmer ist Ingenieur
Gleichzeitig wächst laut Giese die Nachfrage nach Qualifizierungsangeboten im Bereich Technik und Produktion. Mehr als 370 Seminare rund um Arbeitssicherheit, Elektronik bis hin zur Sachkunde für befähigte Personen finden sich im aktuellen Programm für das erste Halbjahr 2014. „Großflächige Elektronik“ und „Elektrofachkraft für elektrische Energieanlagen von Gleichstrombahnen gemäß BOStrab“ – so lauten etwa Titel neuer, hochspezifischer Schulungen. „Unsere Teilnehmer haben einen sehr speziellen Lernbedarf“, erklärt Diplom- Ingenieur Ulrich Bette, international anerkannter Experte für Korrosionsschutz und seit 17 Jahren Leiter des TAW Labors für Korrosionsschutz und Elektrotechnik. „Wir bieten sehr persönliche Seminare und maßgeschneiderte Inhouse-Schulungen an. Das garantiert effektives Lernen und den passgenauen Wissenstransfer in den betrieblichen Kontext.“
Verkehrstechniker gesucht
Ziel der TAW-Techniksparte sei es, mit einem möglichst umfassenden Angebot die Position als einer der größten Weiterbilder auszubauen. Auch personell setzt die TAW auf Expansion und plant, 2014 einen zusätzlichen Experten aus der Praxis als Produktmanager im Bereich der Verkehrstechnik einzustellen. „Mit dieser Stärkung technischen und produktionsrelevanten Wissens und praktischer Fähigkeiten bewegen wir uns „back to the roots“, denn wir wurden vor 65 Jahren als technische Akademie gegründet. Zudem entspricht diese Ausrichtung exakt den Wünschen unserer Kunden: Schließlich kommen rund 40 Prozent unserer Teilnehmer aus dem produzierenden und verarbeitenden Gewerbe“, führt Giese aus. Somit stehen die Erweiterungspläne auf sicherem Fundament. „Fünf Prozent Wachstum halte ich daher für eine vorsichtige Schätzung“, verrät der TAW-Vorstand.