Dietmar Woidke hat seinen Wahlsieg trotz Ampel und Olaf Scholz erreicht. Dessen Hilfe lehnte er im Wahlkampf verletzend deutlich ab mit dem Argument, er sei froh, wenn er mal nichts von der Ampel höre. Dieser Wahlsieg geht ziemlich klar auf das persönliche Konto des kantigen Mannes aus der Lausitz. Das zeigten die ersten Wahlanalysen deutlich. Ob Bundeskanzler Olaf Scholz nach der nächsten Wahl noch im Amt bleiben wird, ist mehr als fraglich. Doch Woidke hat ihm zumindest eine Atempause verschafft – ironischerweise, in dem er sich klar von ihm distanzierte. Diese Dialektik ist den Leuten in der Berliner Parteizentrale nicht entgangen, man konnte es den eher demütig-nachdenklichen Äußerungen von Generalsekretär und Parteichef entnehmen. In der SPD geht die Angst vor den Bundestagswahlen im nächsten Jahr um. Wenn es schlecht läuft, könnte die Fraktion geradezu halbiert werden. Natürlich wird deshalb auch diskutiert, ob ein anderer Kanzlerkandidat nicht bessere Chancen auf Erfolg hätte als der unbeliebte Olaf Scholz. Mit einer versemmelten Brandenburg-Wahl wären diese Stimmen demnächst mit Sicherheit lauter geworden. Jetzt spricht viel dafür, dass sich die Genossinnen und Genossen zumindest vorerst einig zeigen.
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