Wolfgang Dippold, PROJECT Investment Gruppe: Neubau ist nicht immer besser

Bamberg, 01.04.2015. Baufehler verursachen jedes Jahr Milliardenschäden, zumal
über die Hälfte der aller Baumängel meist erst nach Jahren aufgedeckt werden.
„Ein rechtzeitiges Gutachten und Investitionen in Sachverständige können sehr
lohnenswert sein“, bestätigt Wolfgang Dippold, Geschäftsführer der Project
Investment Gruppe. „Während des deutschen Immobilienbooms haben sich die
Bauschäden sogar verdoppelt.“

Natürlich bevorzugen viele Immobilienkäufer einen Neubau – und hoffen auf
weniger Ärger und Arbeit mit der Instandhaltung und Ausstattung der Immobilie.
Leider scheint diese Hoffnung in vielen Fällen weit gefehlt. Selbst neue
Immobilien können jede Menge Stress bedeuten und Bauherren im schlimmsten
Fall sogar in die Finanznot drängen. Laut einer Studie des Bauherren-
Schutzbundes hat sich in den elf Jahren von 2002 bis 2013 die durchschnittliche
Schadenhöhe an Neubauten von 33.000 auf 67.000 Euro verdoppelt, während sich
im gleichen Zeitraum die Schadenfälle sogar mehr als vervierfacht haben.
Demnach besteht die Hauptursache in den strengeren Vorschriften, die den
Energieverbrauch senken sollen. Immer häufiger tauchen die Wärmedämmung
sowie die Haustechnik unter den gemeldeten Versicherungsschäden auf. Die
Erneuerbare Energien-Verordnung (EnEV), die in der betrachteten Zeitspanne
mehrfach verschärft wurden, erschwert es den Bauhandwerkern offenbar,
mängelfreie Arbeit abzuliefern. „Typische Mängel an Neubauten finden sich bei
Rohbau, Statik und Dachkonstruktion, Gebäudeabdichtung, Wärmedämmung,
Schallschutz, Brandschutz, Fenster und Türen“, so Dippold weiter.

Schließlich fällt jeder fünfte gemeldete Schaden während der Bauphase auf. Die
meisten Bauschäden – knapp ein Drittel – werden innerhalb des ersten Jahres nach
Fertigstellung gemeldet. Mit den Folgejahren nehmen die gemeldeten Fälle immer
weiter ab. Knapp zehn Prozent der Bauschäden werden sogar erst nach Ablauf der
fünfjährigen Gewährleistungspflicht entdeckt und der Versicherung gemeldet. Sie
können eine erhebliche finanzielle Belastung für die Bauherren darstellen. Laut
Wolfgang Dippold lassen auch Preis- und Zeitdruck die Bauschäden enorm
ansteigen.