Die finsteren Mienen der Anwesenden im ukrainischen Parlament passen weniger zu Wolodymyr Selenskyjs \“Siegesplan\“ als vielmehr zur Lage des Landes. Die Vorschläge des Präsidenten mögen Konsens in dem geschundenen Land sein, die wesentlichen Punkte müssen aber die westlichen Verbündeten umsetzen. Und solange der russische Autokrat Wladimir Putin nicht zu Friedensverhandlungen bereit ist, so lange ist Kiew auf Geld und Waffen der USA und der EU-Staaten angewiesen. Doch in Deutschland und den USA wird es immer schwieriger, diese Unterstützung zu organisieren. Sollten sich bei der Bundestagswahl jene durchsetzen, die das Ende von Waffenlieferungen fordern und in den USA Donald Trump als künftiger Präsident die Hilfen für Kiew einstellen, würde Russland wohl den Krieg, aber nicht den Frieden gewinnen. Darüber hinaus wird Moskau seinen hybriden Krieg gegen den Westen fortsetzen. Die EU-Staaten werden sich also länger, als viele hoffen, mit dem Konflikt in der Ukraine beschäftigen müssen.
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