Zinsobergrenze für Studienbeitragsdarlehen senken!

Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) Niedersachsen fordert eine Senkung der Zinsobergrenze für Studienbeitragsdarlehen von momentan 7,5% auf 5%. Die Studienbeitragsdarlehen werden nur zögerlich angenommen. Eine Senkung der Obergrenze würde Ängste vor unüberschaubaren Risiken nehmen und so die psychologische Hürde ein Darlehen aufzunehmen abbauen.

Bislang kein günstiges Kreditangebot vorhanden

Bei Einführung der allgemeinen Studienbeiträge wurde ein günstiges Darlehenssystem ebenso wie ein Ausbau der Stipendien versprochen. Während mit dem nationalen Stipendienprogramm nun ein erster Ansatz gefunden wurde, die Stipendienlandschaft in Deutschland auszubauen, mangelt es weiterhin an einem günstigen Darlehensangebot. Das Studienbeitragsdarlehen der N-Bank erfüllt zwar die formale Bedingung, von fast jedem Studenten in Niedersachsen in Anspruch genommen werden zu können, günstig und planbar ist es jedoch nicht. Auch wenn der momentane Zinssatz niedrig erscheint, so liegt die Zinsobergrenze mit 7,5% sehr hoch und dürfte viele Studenten von einer Aufnahme des Kredites abschrecken. Der RCDS Niedersachsen fordert einen Abbau dieser psychologischen Hürde. „Studienbeiträge dürfen nicht von der Aufnahme eines Studiums abhalten. Hierzu bedarf es attraktive und planbare Finanzierungsmöglichkeiten. Das momentane Studienbeitragsdarlehn erfüllt aus unserer Sicht diese Bedingung nicht. Aus diesem Grund fordern wie die Landesregierung auf, die Zinsobergrenze auf 5% zu senken, um die Risiken der Studenten zu vermindern!“, so der Landesvorsitzende des RCDS Niedersachsen, Sascha Tietz.

Bedürftige Studenten schrecken vor Darlehensaufnahme zurück

Im Wintersemester 08/09 erhielten von den 141.000 immatrikulierten Studenten in Niedersachsen 47.500 Bafög. Davon hatten 17.600 Anspruch auf den Höchstfördersatz. Zugleich wurden nur 6.239 Darlehen ausgezahlt. Die Diskrepanz zwischen bedürftigen Studenten, die auf finanzielle Unterstützung durch den Staat angewiesen sind und der Zahl der ausgezahlten Studienbeitragsdarlehen verdeutlich wie unattraktiv das momentane Angebot wirkt. Offensichtlich geht die Mehrzahl der Studenten lieber einem Nebenjob nach als sich die Studiengebühren finanzieren zu lassen. Dass hierdurch auch die Qualität der Studienleistungen gefährdet wird, wird in Kauf genommen. Der RCDS Niedersachsen sieht auf Grund dieser Tatsachen die Landesregierung in der Pflicht das Darlehen durch eine Reduzierung der Finanzierungsrisiken attraktiver zu gestalten.

Momentane Obergrenze ist realitätsfern

Das Studienbeitragsdarlehen wird an den 6-Monats-EURIBOR gekoppelt. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass dieser nur Ende 2000 und Ende 2008 die 5% Marke überschritten hat. Die momentane Obergrenze von 7,5% entspricht somit nicht den realen Bedingungen, wirkt aber zugleich abschreckend auf mögliche Darlehensnehmer, so dass diese auf 5% gesenkt werden sollte. So würde zwar das Risiko eines höheren Zinssatzes auf den Staat übertragen, im Hinblick auf die Notwendigkeit einer attraktiven Studienbeitragsfinanzierung sowie den Verlauf des 6-Monats-EURIBOR wäre dieses aber tragbar. Der RCDS Niedersachsen fordert deshalb die Landesregierung auf, ihr Versprechen einer günstigen Finanzierung einzulösen und die Zinsobergrenze zu senken.