Bei einer gemeinsamen Wahlveranstaltung der Handwerkskammer Potsdam und der Kreishandwerkerschaft haben heute Vertreterinnen und Vertreter aus Handwerk, Wirtschaft und Politik mit den Kandidatinnen und Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl über die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Potsdam diskutiert.
Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam, betonte bei der Begrüßung: „Das Potsdamer Handwerk mit seinen rund 2.000 Betrieben ist ein zentraler Pfeiler der Wirtschaft. Damit unsere Betriebe auch künftig erfolgreich arbeiten können, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen: weniger Stau, mehr Parkmöglichkeiten, bezahlbare Gewerbeflächen und eine Verwaltung, die als Dienstleister denkt. Das Konzept einer autofreien Innenstadt darf nicht gegen die Wirtschaft durchgesetzt werden, sondern muss im Dialog mit den Betrieben entwickelt werden.
Auch die berufliche Bildung braucht Rückenwind – mit der höchsten Abiturquote aller deutschen Großstädte ist die duale Ausbildung besonders gefordert. Die Sicherung der Potsdamer Oberstufenzentren ist dabei ebenso entscheidend wie die Lösung der Wohnraumfrage, damit Fachkräfte in Potsdam nicht nur arbeiten, sondern auch leben können. Zudem müssen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen: Die hohe Gewerbesteuer und steigende kommunale Abgaben für Energie, Abfall und Dienstleistungen belasten gerade kleine und mittelständische Betriebe spürbar. Eine wirtschaftsfreundliche Stadtpolitik muss hier mit Augenmaß und Verantwortung handeln.“
Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren rund 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken.
Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.
Die HWK Potsdam bietet an ihrem Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.