Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG): Apotheker warnen – Bundesregierung gefährdet Arzneimitte

– Existenz von einem Drittel der Apotheken bedroht
– Über 5.000 qualifizierte Arbeits- und Ausbildungsplätze stehen
alleine in NRW auf dem Spiel

Entgegen der öffentlichen Meinung sind die öffentlichen Apotheken
am stärksten von allen Leistungserbringern durch die Sparmaßnahmen im
Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) betroffen. Wird das Gesetz
im Laufe der parlamentarischen Diskussion im Bereich der Neuregelung
der Großhandelsvergütung – er will seine Belastung in Höhe von 500
Mio. Euro komplett an die Apotheken weitergeben – nicht mehr
geändert, bedeutet dies: Eine ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung
kann nicht mehr in dem Maße gewährleistet werden, wie es Patientinnen
und Patienten gewöhnt sind und erwarten dürfen. Darauf haben die
Apothekerkammer Nordrhein und der Apothekerverband Nordrhein e.V. in
einem Pressegespräch am 05.10.10 in Düsseldorf hingewiesen.

„Um es auf den Punkt zu bringen: Die geplante
Branchengesamtbelastung von 500 Mio. Euro hat für die „typische
Apotheke“, die nach Angaben der Treuhand Hannover in 2009 ein
durchschnittliches Betriebsergebnis von 75.000,00 erzielt hat, einen
Rohertragsverlust von bis zu 23.000,00 Euro zur Folge. Bliebe es bei
dem Gesetzesvorhaben, wären die Folgen für die mittelständische
Struktur der Arzneimittelversorgung und damit für die
Versorgungsqualität der Patienten durch die öffentlichen Apotheken
mehr als drastisch“, machte Thomas Preis, Vorsitzender des
Apothekerverbandes Nordrhein e.V. deutlich. Alleine diese Rechnung
zeige: Bliebe es bei den geplanten Einsparungen bei den Apotheken sei
die Existenz von mindestens einem Drittel der 21.500 Apotheken
ernsthaft gefährdet, so Preis.

In Ergänzung dazu wies Lutz Engelen, Präsident der Apothekerkammer
Nordrhein darauf hin, dass mit massiven Einschränkungen der
Leistungsfähigkeit der Apotheken in Bezug auf Notdienst,
In-House-Versorgung durch Apothekenbotendienst, Zytostatika- und
Rezepturherstellung zu rechnen sei. „Die aktuellen Gesetzesvorhaben
und Überlegungen gefährden somit die flächendeckende, wohnortnahe und
sichere Arzneimittelversorgung in Deutschland durch die Apotheken mit
ihren 147.000 Beschäftigten. Alleine in NRW stünden über 5.000
qualifizierte Arbeits- und Ausbildungsplätze auf dem Spiel“, warnt
Engelen. In NRW gibt es in den rund 4.800 Apotheken mehr als 24.000
Beschäftigte und zusätzlich etwa 5.000 Ausbildungsplätze.

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