Als die Taliban vor vier Jahren die afghanische Hauptstadt im Handstreich übernahmen, die internationalen Truppen zum Rückzug zwangen und den Westen blamierten, hofften viele auf ein gemäßigtes Islamisten-Regime. (…) Dass die damalige Bundesregierung Afghanen, die für die Bundeswehr oder Entwicklungshilfeorganisationen gearbeitet hatten und deshalb als Verräter galten, Schutz und eine Aufnahme in Deutschland versprochen hat, war ein Gebot der Humanität und der Verantwortung. Ohne das Engagement der Ortskräfte, von denen viele an eine bessere Zukunft ihres Landes mithilfe der westlichen Truppen glaubten, wäre der Einsatz am Hindukusch kaum möglich gewesen. Deshalb ist die neue Bundesregierung nicht nur moralisch verpflichtet, sich an die Zusagen zu halten, sondern auch rechtlich. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin im Fall einer afghanischen Familie festgestellt. Dazu hat Außenminister Johann Wadephul sich bekannt.
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