Scholz hat als Kanzlerkandidat versprochen, das Problem zu lösen. Er werde den Neubau kräftig ankurbeln, hatte er getönt. Schließlich habe er in seiner Zeit als Hamburger Bürgermeister gezeigt, dass und wie es geht. 400.000 neue Wohnungen werde eine Regierung unter seiner Führung pro Jahr schaffen, erklärte Scholz. Das sei kein Hexenwerk. „Man muss nur wollen.“ Seit zweieinhalb Jahren regiert die Ampel nun, und es zeigt sich, dass das mit dem Wollen so eine Sache ist. Die Regierung ist von ihrem Neubauziel weiter entfernt denn je. Rund 270 000 Wohnungen wurden im vergangenen Jahr fertiggestellt. Die Folgen sind dramatisch. Mehr als 9,5 Millionen Menschen leben in überfüllten Wohnungen, hat das Statistische Bundesamt herausgefunden. Die Wohnungsnot betrifft damit jeden Neunten. Scholz wird seinen Wählerinnen und Wählern im Wahlkampf erklären müssen, warum das mit dem Wohnungsneubau leider nicht so geklappt hat, wie erhofft. Sein gebrochenes Versprechen könnte ihn die Wahl kosten.
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