„Nur ein freier und unverzerrter Wettbewerb am Markt bringt die besten Produkte mit dem größten Kundennutzen hervor – das gilt natürlich auch für den Markt der Elektromobilität. Eine Kaufprämie würde keine Vorteile bringen, sondern nur die Frage des „Verteilungsschlüssels“ aufwerfen – also welche Produkte sind förderungswürdig und welche nicht – und damit immer hohen bürokratischen Aufwand erzeugen.
Gleichzeitig sehen wir die Gefahr, dass Kaufanreize den Markt verzerren und möglicherweise große etablierte Unternehmen bevorzugt werden. Dabei entwickeln gerade junge Unternehmen, die wir von Gimv mit unseren Investments unterstützen, neue Konzepte und innovative Lösungen, um den Kundennutzen zu steigern und Elektromobilität attraktiver als andere Mobilitätskonzepte zu machen.
Andererseits hat der Verbrennungsmotor mittlerweile eine enorme Marktmacht und durch Skaleneffekte ein kaum angreifbares Preisniveau erreicht. Um der Elektromobilität also eine Chance am Markt zu eröffnen, sollte weniger über eine Kaufprämie diskutiert, als vielmehr Marktnischen geschaffen werden, innerhalb derer Elektrofahrzeuge beim Kunden echte Mehrwerte schaffen, und so erste Skaleneffekte aufgebaut werden.
Hier kann die Politik aktiv unterstützen, z.B. öffentliche Ladeinfrastruktur im Innenstadtbereich, reservierte Parkzonen, Öffnung von zugangsbeschränkten Wegen für Elektromobile, stärkere Beschränkung von Verbrennungsmotoren auf bestimmten Wegen (fußgängerzonennahe Innenstadtbereiche), Fahrzeug-Sharing und Leasingkonzepte, etc. Gleichzeitig sollten die Anstrengungen auf noch bessere Information der Bevölkerung und eine positive Positionierung von Elektromobilität als Teil einer nachhaltigen Gesellschaft abzielen.“
Robert Gallenberger, Principal bei der Investmentgesellschaft Gimv.
Gimv ist auch an Unternehmen aus dem Bereich Elektromobilität beteiligt und somit Experte auf diesem Gebiet.
München, den 02. Oktober 2012