Kommunikationsexperte Michael Oehme über das magere Angebot im Beteiligungsgeschäft

St. Gallen, 20.04.2015. Einst bestimmten sie die Entwicklung im deutschen
Immobilienmarkt bei Großprojekten. Sie sorgten für ausreichend Schiffs- und
Containerkapazitäten für die Weltschifffahrt, schoben den Bereich Solar und
Windkraft hierzulande an. Und jetzt? „Geschlossene Fonds und ihre Nachfolger die
Alternativen Investmentfonds spielen kaum mehr eine Rolle im
Beteiligungsgeschäft, der Markt ist seit 2014 nahezu zusammengebrochen“, meint
Kommunikationsberater und Finanzfachmann Michael Oehme. Die Zahlen sprechen
hier eine deutliche Sprache.

Gerade einmal 81 Millionen Euro Gesamtumsatz bei sogenannten Publikums-AIF
brauchten die im BSI-Verband organisierten Fondsemittenten an Neuumsatz in
2014 zusammen. Es habe an Angebot aufgrund der neuen rechtlichen Vorgaben
gefehlt. Hoffnung verbreitete das letzte Quartal des vergangenen Jahres mit
immerhin dreizehn neuen Fonds und einem zu platzierenden Eigenkapitalvolumen
von rund 500 Millionen Euro. „Doch die Realität sieht anders aus. Viele der
Anbieter von Publikums-AIF bestätigen unter vorgehaltener Hand, dass der
Umsatz abseits der Bankenwege nur schleppend läuft“, so Michael Oehme.

Was sind die Gründe? Die Mehrzahl der angebotenen Alternativen Investmentfonds
haben eine vergleichsweise lange Laufzeit, da sie in bestehende Projekte
investieren und die Rendite aus Miet-/Pachteinnahmen schöpfen. So sind sechs der
sieben im ersten Quartal 2015 aufgelegten Publikums-AIF Immobilienfonds. „Viele
Anleger wollen aber keine langlaufenden Beteiligungen mehr“, so Oehme. Ein
weiteres Problem stellen die erhöhten Kosten der Publikums-AIF dar. Durch die
seitens der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht geforderten erhöhten
Anforderungen an das Management sowie das Controlling, ist der interne
Kostensatz deutlich gestiegen. Derartige Kosten drücken auf die mögliche Rendite.
Schließlich bewegen sich die Emittenten von Publikums-AIF zumindest im
deutschen Immobilienmarkt in einem Segment, der ohnehin durch höhere Kosten
und niedrigeren Renditen gekennzeichnet ist. „In der Folge können derartige
Beteiligungen auch nur noch moderate Verzinsungen bieten, was sie letztendlich
weniger attraktiv macht“, so Kommunikationsberater Michael Oehme.

Bleibt zu hoffen, dass sich über die nächsten Jahre wenigstens die erkennbar
erhöhte Produktqualität auszeichnet, schätzt Oehme ein. Dann jedenfalls wäre den
Verbrauchern durchaus gedient.